In der Region Champagne wird die erste Luft- und Klimastation installiert
Es handelt sich um eine Premiere in Frankreich: Eine Station zur Beobachtung von Luft und Klima die speziell der Landwirtschaft gewidmet ist, wurde im Departement Marne auf freiem Feld errichtet. Dieses europäische Projekt, an dem Atmo Grand Est (Verein zur Überwachung der Luftqualität in der Region Grand Est) und die Universität Reims-Champagne-Ardenne beteiligt sind, wird sowohl die Auswirkungen der landwirtschaftlichen Praktiken als auch die Folgen der Schadstoffe auf die Kulturen messen.

Bérenger Prévost ist Landwirt und Sohn eines Landwirts in Haussimont, einem Dorf in der Champagne, im Departement Marne. Er baut Weizen, Raps, Gerste und Luzerne an. Daneben kultiviert er auch „die Lust, mehr zu wissen, ob die Praktiken positive oder negative Auswirkungen haben und welche Folgen Schadstoffe auf die Kulturen haben. Dank der Balzac-Station werden wir zweifellos sehr viel lernen“.
Der französische Schriftsteller Honoré de Balzac ist zwar der Autor von "Lys dans la vallée" („Die Lilie im Tal“). Bérenger Prévost ist Anhänger der nachhaltigen Landwirtschaft und Mitglied einer Vereinigung, die sich um die Überwachung der Kulturen kümmert. Er beherbergt jetzt auf seinen Feldern die erste wissenschaftliche Station zur Beobachtung von Luft und Klima des europäischen Projekts Balzac.
„Die Landwirtschaft stößt zwar zweifellos Schadstoffe in die Atmosphäre aus, aber sie ist auch direkt betroffen, insbesondere wegen Treibhausgase, die zu geringeren Erträgen führen, vor allem im Getreideanbau“, betont Emmanuelle Drab-Sommesous, Direktorin für Begleitung und Entwicklung bei Atmo Grand Est.
Atmo Grand Est, ein europäischer Wächter
„Es handelt sich um eine in Frankreich einzigartige und von Europa unterstützte Versuchsstation“, stellte der lothringische Senator Jean-François Husson, Vorsitzender von Atmo Grand Est, bei der Einweihung am 11. April fest.
Diese unabhängige Organisation ist aufgrund all ihrer Messungen der Luftqualität (Allergien, städtische Verschmutzung...) als gemeinnützig anerkannt. Sie ist Partner des europäischen Projekts Balzac, das von der Université de Reims Champagne-Ardenne (Urca) getragen wird. Diese ist in den Bereichen Bioökonomie und Umwelt anerkannt, insbesondere ihr Forschungs- und Innovationspol Aerolab, der von dem Physiker Lilian Joly geleitet wird. „Es ist nicht nur eine Messstation, wir zeigen auch, dass wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen können“, ergänzte Christophe Clément, Präsident von Urca.
Das Projekt profitiert auch vom finanziellen Engagement der Communauté d'agglomération de Châlons-en-Champagne, einem überwiegend ländlichen Gebiet, der Region Grand Est, des Staates und europäischer Fonds.
Bilanz in einem Jahr
Die Station ist mit vier Sensoren ausgestattet, die über einen Schlauch mit einem im Inneren installierten Analysegerät verbunden sind. Diese Einrichtung zur ständigen Überwachung von Gasen und Partikeln ist weit von Wohnhäusern und vor allem von der Schnellstraße RN4 entfernt. Einige Messungen erfolgen kontinuierlich, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, andere werden an ein Labor gesendet. Parallel dazu informiert Bérenger Prévost täglich über die Uhrzeiten, das Wetter, die Luftfeuchtigkeit und noch weitere Parameter. Eine erste Bilanz ist in einem Jahr geplant.
Verbesserung der landwirtschaftlichen Praktiken
Das Instrument dient einem doppelten Zweck: Es soll Handlungsmöglichkeiten zur Verringerung der Emissionen aufzeigen und besser verstehen, wie sich die Verschmutzung auf die Kulturen auswirkt. „Wenn man von der Konzentration bestimmter Schadstoffe in der Atmosphäre spricht, sagt das den Landwirten, die auf dem Feld arbeiten, nichts“, sagt Emmanuelle Drab-Sommesous. „Sobald wir die Bestandsaufnahme haben, können wir an der Verbesserung unserer Praktiken arbeiten“, versprach der Präsident der Landwirtschaftskammer der Marne, Pascal Collard, an.

Estelle Prévost, eine Technikerin bei Atmo Grand Est, wacht über die Ablesung der Messungen. ©CD
Bérenger Prévost beherbergt die Station auf seinem Land, nach einem Aufruf des Bürgermeisters von Haussimont. ©CD