GRAND EST

In den Ardennen feiern Wölfe und Igel den Geburtstag des Parks Argonne Découverte

Der 2005 gegründete Tierpark ist in den letzten 20 Jahren zur zweitgrößten Touristenattraktion der Ardennen geworden und setzt gleichzeitig seine pädagogischen, Forschungs- und Pflegetätigkeiten fort. Die Ankunft von schwarzen Wölfen aus Kanada markiert einen Wendepunkt.

Parc Argonne 20 ans
Die schwarzen Wölfe Kanadas schließen sich ihren Verwandten in Europa und der Arktis an. © ParcArgonne

Erst waren es graue, dann weiße und nun schwarze Wölfe: Ein Rudel kanadischer Wölfe stößt in diesem Jahr zum Park Argonne Découverte. Eine schöne Art und Weise für diesen Tierpark in den Ardennen, sein zwanzigjähriges Bestehen zu feiern. Weitere prominente Gäste sind ein Paar Militäraras und europäische Igel. Die Liste mag eklektisch erscheinen. In Wirklichkeit veranschaulicht sie jedoch das Abenteuer, das am 18. Juni 2005 in Olizy-Primat auf Initiative der Communauté de communes de l'Argonne ardennaise begann. 

Alles begann mit dem Wunsch, dank Nocturia die Welt der nachtaktiven Tiere zu entdecken. An diesem blau beleuchteten Ort kann man noch immer Ginsterkatzen, Skorpione, Schlangen, Nagetiere, Insekten oder auch Fische beobachten. Die Ankunft eines Rudels europäischer Grauwölfe im Jahr 2010, zu dem sich neun Jahre später arktische Weißwölfe gesellten, war ein erster Wendepunkt für einen Park, der sich vier Aufgaben gestellt hat: Tierschutz, Pädagogik, Naturschutz und wissenschaftliche Forschung.

Der Park, der heute 50 Tierarten beherbergt und mit einem riesigen Spielplatz in den Bäumen ausgestattet ist, zählte im letzten Jahr 51.000 Besucher (+20% im Vergleich zu 2023) und ist damit innerhalb von zwei Jahrzehnten zum zweitgrößten Touristenort der Ardennen aufgestiegen. Dies ist nicht der einzige Anstieg: Die Zahl der Tiere, die vorübergehend in seiner Wildtierpflegestation aufgenommen wurden, stieg im selben Zeitraum von 210 auf 370.

Regionale Großraubtiere

Nach der Winterpause öffnete der Park am 8. Februar wieder seine Tore. Die kanadischen Wölfe, Geschwister und Brüder aus dem Park Chabrières im Departement Creuse, werden jedoch erst ab April zu sehen sein. Klein, können sie schwarz, grau, weiß oder gelblich sein. Ihre spätere schwarze Farbe ist das Ergebnis einer 10.000 Jahre alten Genmutation, die die Melaninproduktion erhöht. Darüber hinaus bedeutet die Ankunft des dritten Rudels eine neue Etappe. Der Park Argonne Découverte will in den kommenden Jahren den Schwerpunkt auf die im Grand Est vorkommenden großen Raubtiere und ihre Verwandten wie den Luchs und den Seeadler legen.

Immersive Erlebnisse

Eine völlig neue Voliere mit einer Fläche von 200 m2 ist ebenfalls Teil der „Geschenke“ für 2025. Sie beherbergt unter anderem die Papageien, die 2017 nach einer Beschlagnahmung aufgenommen wurden, und ihre neuen Gefährten, ein Duo von Militäraras - rote Stirn, blaue und gelbe Flügel - aus dem Zoo von Amnéville. Die Gestaltung der Gehege erfolgt in der Regel unter der Leitung eines promovierten Ökoethologen, der auch stellvertretender Direktor des Parks ist. Die Entdeckung dieses Forscherberufs sowie andere immersive Erlebnisse wie die Möglichkeit, in die Haut eines Tierpflegers zu schlüpfen, gehören zu den angebotenen pädagogischen Animationen.

Eulen für Bayern

Im Bereich des Artenschutzes hat sich der Park Argonne Découverte an einem internationalen Programm zur Wiedereinführung der Uraleule in Bayern beteiligt, von wo sie verschwunden war. Innerhalb von sieben Jahren haben so 20 junge Raubvögel den Weg zurück in die Oberpfalz gefunden. Im vergangenen Jahr leisteten die Ardennen ihren Beitrag, indem zwei junge Uraleulen - die den Waldkäuzen recht ähnlich sind -, die in Olizy-Primat geboren wurden, nach Deutschland flogen.

Auch in diesem Jahr wird sich der Park im Rahmen seiner Arbeit an Wildtieren in Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Ausbildungszentrum für Ökoethologie (CERFE) der Universität Reims Champagne-Ardenne (Urca) mit europäischen Igeln auseinandersetzen. So werden europäische Igel mit Sendern ausgestattet, bevor sie von seinem Pflegezentrum wieder freigelassen werden. 

www.parc-argonne-decouverte.fr

Parc Argonne 20 ans

Den Alltag der Tierpfleger zu verfolgen, ist bei mehreren Arten möglich, darunter auch bei Waschbären. © ParcArgonne

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