Der Eurobahnhof hat Unternehmen und Kultur auf die Schiene gesetzt
Saarbrücken versucht, dem Viertel hinter dem Bahnhof mit seiner Europaallee nach und nach neue Impulse zu verleihen. Sie ist dies bereits 2007 mit Erfolg angegangen.
Parallel zum Bau des Kulturzentrums am Eurobahnhof, kurz KuBa genannt, wurde der Eurobahnhof Saarbrücken Ende 2007 renoviert und modernisiert, um die Verbindung Paris-Frankfurt aufzunehmen. Seitdem ist er eine Station des internationalen Hochgeschwindigkeitsnetzes und nimmt eine wichtige Funktion für die gesamte umliegende Region ein. Im Zuge dieser Arbeiten wurde das ehemalige Bahngelände nördlich des Hauptbahnhofs von der Deutschen Bahn geräumt und von der Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung (Giu) neu gestaltet. So entstand der neue Stadtteil Eurobahnhof, indem er sich nach und nach auf einer Fläche von etwa 10 Hektar ausbreitete, die früher der Eisenbahn gewidmet war. Es ist nun über den Nordterminal direkt mit dem Hauptbahnhof und dem Stadtzentrum von Saarbrücken verbunden.
Zwischen Wirtschaft und Kulturerbe
Mit seiner direkten Anbindung an drei Autobahnen hat das Eurobahnhofsviertel Investoren aus den verschiedensten Bereichen angezogen: Dienstleistungen, Handwerk, Manufakturen und Handel sowie Firmensitze und Co-Working-Spaces. Die Nähe zum Kongresszentrum ist ein weiterer Pluspunkt, der durch die Präsenz namhafter Institutionen wie dem Max-Ophüls-Festival und der Stiftung Demokratie Saarland noch verstärkt wird.
Dem Eurobahnhof ist es gelungen, dank seiner Nähe zur Europagalerie, dem dreistöckigen Einkaufszentrum in der ehemaligen Bergwerksdirektion Saarbrücken, zahlreiche Geschäfte und Dienstleistungen anzuziehen. Das denkmalgeschützte Gebäude, das sich harmonisch in die Stadtlandschaft der Metropole einfügt, erinnert an die Bergbauvergangenheit der Grenzregion. Sein gusseisernes Treppenhaus mit Glasmalereien des in Paris ausgebildeten Künstlers Ferdinand Selgrad gedenkt der Katastrophe von Luisenthal im Jahr 1962, bei der 299 Bergleute ihr Leben verloren.
Eine kulturelle Rolle in der Großregion
Es ist schwierig, dieses Viertel zu erwähnen, ohne das Kulturzentrum am Bahnhofviertel (KuBa) zu erwähnen, ein Zentrum für Kunst und kulturelle Veranstaltungen, das ebenfalls im Jahr 2007 eröffnet wurde. Es bietet Künstlern aus der Region zahlreiche Arbeitsräume und trägt so dazu bei, die Position des Saarlandes als Kunststandort zu stärken. Das KuBa kann etwa zwanzig Künstler für Einzel- und Gruppenprojekte beherbergen. Ein Atelier ist für internationale Künstler und Künstler aus der Großregion in temporärer Residenz reserviert, deren Werke in der Galerie des Zentrums präsentiert werden, wie La Grande Marche - die Herausforderungen und Sehnsüchte der Bewohner erforschend, entlang der Grenzen wandernd. Seit 2020 ermöglicht ein Stipendium außerdem zwei jungen lokalen Künstlern, ein Jahr lang kostenlos ein Atelier zu nutzen.
Am 15. November werden Malerei und Musik in der Performance „Capriccio“ der Künstler:innen Nina Stölting, Stefan Scheib und Marius Buck miteinander vermischt. Am Abend des 16. werden der britische Rapper NOEL IS und der Saarländer NuBreeze poetischen Hip-Hop an der Grenze der Genres anbieten.
Capriccio: Die Transformation von Klangraum in Bildraum, Freitag, 15. November 2024, 19.30 bis 21.00 Uhr, Eintritt frei.
Konzert NOEL IS x NuBreezeProject, Samstag, 16. November 2024, 20.00 bis 23.00 Uhr, Tickets nur vor Ort erhältlich, 15€/12€.
Viertel des Eurobahnhofs © Giu