Bugatti: Ein elsässisches Aushängeschild, das weiterhin in der Spitzenklasse mitfährt
Bugatti, eine der renommiertesten Automarken der Welt, hat seinen Sitz in den elsässischen Gemeinden Molsheim und Dorlisheim. Im Jahr 2021 wurde eine neue Unternehmensstruktur geschaffen, und das neueste Modell der Marke hat den Schritt zur Elektromobilität gewagt.
Zu den luxuriösen Supercars gehören Ferrari und Lamborghini. Doch es gibt noch eine Klasse, die noch mehr Prestige hat, wie etwa Koenigsegg und Pagani: die berühmte Marke Bugatti, die zur Kategorie der Hypercars gehört. Nur wenige Exemplare werden produziert und für mehrere Millionen Euro verkauft. Diese Ikone der Automobilindustrie ist im Département Bas-Rhin ansässig, an der Grenze zwischen den Gemeinden Molsheim und Dorlisheim.
Im Château Saint-Jean
Der Hauptsitz von Bugatti befindet sich im Château Saint-Jean in Dorlisheim, das Ende der 1920er Jahre von Ettore Bugatti (1881–1947), dem legendären Gründer der Marke, erworben wurde. Bugatti, in Mailand geboren und später französischer Staatsbürger, schuf dort einen exklusiven Ort, der sowohl der Präsentation der Fahrzeuge als auch dem Empfang der Kunden dient. Das Werk, in dem diese kostspieligen Fahrzeuge zusammengebaut werden, liegt nur wenige Schritte vom Schloss entfernt. Rund 150 Beschäftigte arbeiten hier daran, jährlich zwischen 70 und 80 Fahrzeuge zu montieren.
Im Juni dieses Jahres stellte die Marke ihre neueste Kreation vor: den „Tourbillon“, mit einem Preis von 3,8 Millionen Euro. Lediglich 250 Exemplare werden produziert, und laut Unternehmen ist das Bestellbuch bereits bis 2029 gefüllt. Die „Tourbillon“, benannt nach einem Uhrwerkmechanismus, wird als Nachfolger des Modells Chiron betrachtet – dem einzigen Serienfahrzeug, das eine Geschwindigkeit von über 480 km/h erreicht hat.
Jetzt unter Bugatti-Rimac
Während Volkswagen, der ehemalige Mutterkonzern der elsässischen Marke, in Europa mit Problemen zu kämpfen hat, bleibt Bugatti auf Erfolgskurs. Im Jahr 2021 gründeten Porsche (eine Tochtergesellschaft von Volkswagen) und das kroatische Unternehmen Rimac ein Joint Venture, aus dem Bugatti-Rimac hervorging. Die kroatische Marke, die 55 % der Anteile hält, ist auf Elektrofahrzeuge spezialisiert. Rimac-CEO Mate Rimac kündigte persönlich den Start des „Tourbillon“ an. Für Hypercar-Hersteller, die traditionell auf Zwölf- oder Sechzehnzylindermotoren setzen, stellt der Übergang zur Elektrifizierung eine große Herausforderung dar. Das erste Hybridmodell von Bugatti bringt es auf fast 1.800 PS.
Das Festival der Enthusiasten
Für die Gemeinden Molsheim und Dorlisheim ist es ein Glücksfall, eine so renommierte Marke wie Bugatti vor Ort zu haben. Jedes Jahr im September, dem Todesmonat von Ettore Bugatti, organisiert die „Association des Enthousiastes de Bugatti Alsace“ ein Treffen von Bugatti-Fans: das Bugatti-Festival, dessen 41. Ausgabe dieses Jahr stattfand. „Das Festival zieht zahlreiche Menschen an und ermöglicht es, viele historische Fahrzeuge zu präsentieren, in manchen Jahren bis zu sechzig“, betont die Stadtverwaltung von Molsheim.
Die Vorstellung des neuen Bugatti Tourbillon. © Bugatti.