Ressourcen- und Abfallmanagement
Die Universität der Großregion (UniGR) hat durch ihre Initiative UniGR-CIRKLA - deren Ziel es ist, ein umfassendes Portfolio an Bildungs-, Forschungs- und Innovationsprojekten im Bereich der Kreislaufwirtschaft zu entwickeln - gerade eine bedeutende Finanzierung aus dem Programm Interreg VI Großregion für die Einrichtung eines zweiten Kompetenzzentrums erhalten, das dem Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft für Materialien und Metalle gewidmet ist.
Das von der Universität Lüttich koordinierte Projekt UniGR-CIRKLA möchte die Großregion weiterhin als europäisches Modell für die effiziente Bewirtschaftung von kritischen Materialien aus Ressourcen und technologischen Abfällen positionieren.
Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft in der Großregion stellt ein ehrgeiziges Projekt dar, das darauf abzielt, verschiedene Akteure zusammenzubringen, um ein nachhaltigeres Wirtschaftsmodell zu fördern. Diese strategische Initiative ist auf drei Hauptachsen ausgerichtet: Gesellschaft, Territorium und Innovation, die alle miteinander verbunden sind, um eine größere Kreislauffähigkeit von Materialien und Metallen zu fördern.
Gesellschaft - Bewusstsein schaffen und einbeziehen
Im Rahmen dieses Übergangs wurden mehrere Maßnahmen in Betracht gezogen, um die Gesellschaft zu sensibilisieren und aktiv in diesen Prozess einzubeziehen. Die Organisation einer Wanderausstellung, die junge Menschen über den gesamten Lebenszyklus der hergestellten Produkte von der Gewinnung bis zur Entsorgung aufklären möchte. Die Einrichtung eines Executive-Education-Programms zur Kreislaufwirtschaft wird Unternehmen und Studierenden eine hochkarätige Ausbildung bieten, die durch Seminare und Besichtigungen ergänzt wird. Schließlich wird eine Sommeruniversität zum Thema Unternehmertum in der Kreislaufwirtschaft die Innovation fördern, indem Doktoranden ermutigt werden, sich in Zusammenarbeit mit Industriepartnern multidisziplinären Herausforderungen zu stellen.
Territorium - Förderung der Zirkularität
Um die Zirkularität auf territorialer Ebene zu fördern, werden konkrete Maßnahmen vorgeschlagen. Die Umwandlung von Gebäuden in Materialbanken wird es ermöglichen, bereits bei der Planung die Wiederverwendung und das Recycling der verwendeten Materialien einzuplanen. Ebenso wird eine Kartierung der Stahlströme in der Region die Entwicklung von grenzüberschreitenden Sammel- und Sortierstrategien erleichtern und so die Umweltauswirkungen minimieren. Darüber hinaus wird die Einrichtung von Reparatur-, Wiederverwendungs- und Recyclingzentren die Sammlung und Reparatur von Elektro- und Elektronikgeräten vor deren Recycling fördern und gleichzeitig Bürgerinitiativen zur Reparatur unterstützen.
Innovation - Förderung von Innovation
Schließlich werden zur Förderung von Innovation und Intelligenz beim Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft spezifische Maßnahmen vorgeschlagen. Die Einrichtung eines Wissenszentrums wird einen zentralen Zugangspunkt zu Fachwissen und Ressourcen im Bereich der Kreislaufwirtschaft von technologischen Materialien bieten. Darüber hinaus wird die grenzüberschreitende Inkubation Möglichkeiten bieten, Projektträger und Investoren zusammenzubringen und so die Entwicklung innovativer Lösungen in der Großregion zu fördern.
Ein ganzheitlicher Ansatz
Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft in der Großregion beruht auf einem ganzheitlichen Ansatz, der die Gesellschaft, das Territorium und die Innovation einbezieht. Mit vereinten Kräften streben die Akteure der Region danach, ihr Gebiet in ein beispielhaftes Modell für Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz umzuwandeln und so zur Gestaltung einer umweltfreundlicheren Zukunft beizutragen. Eric Pirard, Professor für mineralische Ressourcen, hat das Projekt von Anfang an begleitet und stellt fest: „Die Großregion ist ideal aufgestellt, um eine Vorreiterrolle bei der nachhaltigen Gestaltung von Materialien und der grenzüberschreitenden Einführung einer Kreislaufwirtschaft zu spielen“.
Eine grenzüberschreitende, akademische und industrielle Partnerschaft
Das Projekt UniGR-CIRKLA umfasst die historischen Regionen des mitteleuropäischen Bergbau- und Stahlreviers: Lothringen, Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg und Wallonien. So vereint er jahrhundertealtes Know-how im Umgang mit Metallen und Mineralien mit sieben Universitäten und einem industriellen Forschungszentrum. Darüber hinaus umgibt er sich mit rund zwanzig wichtigen Akteuren aus Industrie, Gesellschaft und Politik.