Von Interreg VII erwarten die Bürger eine Verbesserung der Bewegung
Um seine Prioritäten festzulegen, hat das kommende Interreg VII Oberrhein Programm eine Befragung von engagierten Bürgern und Akteuren durchgeführt. Der Verkehr steht ganz oben auf der Liste ihrer Anliegen.

Keine Zeit zu verlieren für Interreg. Am Oberrhein ist die Version VI (2021-2027) des Programms zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gerade erst in der zweiten Hälfte angelangt, und es wird bereits der Nachfolger für den Zeitraum 2028-34 vorbereitet. Um die Themen bestmöglich zu organisieren und als Antwort auf eine Erwartung der Europäischen Kommission hat das Sekretariat von Interreg Oberrhein, das von der Region Grand Est gestellt wird, diesen Sommer zwei Umfragen über die Zukunft der Zusammenarbeit im trinationalen Ballungsraum organisiert, eine für die Bürger, die andere bei den beteiligten Akteuren in Form einer Online-Befragung.
Die Schlussfolgerungen daraus wurden im November dem Begleitausschuss des Programms vorgestellt. Insgesamt wurden 400 Beiträge von rund 350 Einwohnern und 55 Kooperationsstrukturen gesammelt, die jedes Mal überwiegend von der deutschen Seite (Bundesländer Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz) stammten. Die Rücklaufquote, die als „zufriedenstellend“ bezeichnet wird, wird nicht näher erläutert.
Mobilität ist eine Priorität
Die Mobilität ist eine Priorität. Bei den erfahrenen grenzüberschreitenden Akteuren erscheint sie als das Thema mit dem „größten Potenzial“ für die Zusammenarbeit, noch vor den Themen Landwirtschaft-Umwelt und Forschung-Innovation. Aber auch als die frustrierendste: sie steht an erster Stelle der Antworten auf die Frage „Was Sie unternehmen möchten, aber nicht können“. Auch die Bürger berichten gleichzeitig von den Vorteilen, Grenzen einfach überqueren zu können, aber auch von anhaltenden Hindernissen wie der Nichtharmonisierung von Fahrscheinen.
Auch die Ausbildung, sowohl die Erstausbildung von Hochschulabsolventen als auch die Weiterbildung von Arbeitnehmern, sowie die Gesundheit stehen ganz oben auf der Liste der Verbesserungsmöglichkeiten, die von Interreg VII erwartet werden.

Andreas Doppler, Leiter Förderprogramme für die Nordwestschweiz bei Regio Basiliensis. © David Schweitzer
„Für die Schweizer Seite betreffen die vorrangigen Themen die Mobilität, in erster Linie den täglichen ÖPNV-Verkehr, sowie den Arbeitsmarkt, insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Ausbildung“, bestätigt Andreas Doppler, Leiter Förderprogramme für die Nordwestschweiz bei Regio Basiliensis.
Nicht jeder kennt Interreg
Die Umfrage bezog sich auch auf das EU-Programm selbst, das etwas Kritik abbekommen hat. Die Akteure der Zusammenarbeit bedauern die „Komplexität der Finanzierung“ und der Verwaltung. Den Bürgern, die an der Umfrage teilnahmen und daher als Befürworter der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gelten, ist das Konzept mehrheitlich unbekannt, etwas mehr als die Hälfte gab an, Interreg nicht zu kennen.
Vor der Einrichtung von Interreg VII am Oberrhein folgt die Version VI dem Rhythmus ihrer sechsjährigen Umsetzungsphase. Am Mittelpunkt ihrer Periode, Ende 2024, ist die Hälfte der 129 Millionen Euro an zweckgebundenen EU-Mitteln vergeben, d.h. 66,7 Millionen Euro wurden an 52 Projekte verteilt.
Grenzüberschreitende ÖPNV-Mittel (wie hier die Verlängerung des Basler Trams nach Weil-am-Rhine in Deutschland) sing geschätzt, werden zahlreicher erwartet. © BVB