Basel

Afrikanische und japanische Kunst in Basel

Basel bietet ein breites Museumsangebot, das den größten europäischen Metropolen in nichts nachsteht. Das Kunstmuseum zeigt diesem Sommer afrikanische Kunst und japanische Drucke.

The Birthday Party
The Birthday Party, Esiri Erheriene-Essi, 2021. © bei der Künstlerin / the artist - Courtesy of Jorge M. Pérez Collection, Miami

Basel nimmt in der Welt der Kunst einen einzigartigen Platz ein. Die Sammlungen des Kunstmuseums zeigen ein vielfaltiges historisches Erbe, das mit dem Wohlstand der Stadt und ihrer Lage auf der Verbindungsachse zwischen den beiden europäischen Wirtschafts- und Kulturzentren des Spätmittelalters und der Renaissance, Norditalien und Flandern, zusammenhängt. Diese künstlerische Ader hat sich tief in die Identität der Stadt eingeschrieben und setzt sich bis heute fort. Art Basel, die weltgrößte Messe für zeitgenössische Kunst, findet hier jedes Frühjahr statt. Die Fondation Beyeler zeigt Originalausstellungen oder solche, die in Partnerschaft mit den größten Museen der Welt konzipiert wurden. Diesen Sommer beleuchtet das Kunstmuseum die afrikanische figurative Kunst auf neue Art und Weise, indem es in "When we see us" 150 Werke aus einem Jahrhundert versammelt.

Von der Angst zur Freude

Die Ausstellung wurde im weltweit größten Museum für zeitgenössische afrikanische Kunst, dem Zeitz Museum of Contemporary Art of Africa in Kapstadt (Südafrika) konzipiert, wo sie bis zum September letzten Jahres zu sehen war. Ihr Titel ist an der von Netflix produzierten Miniserie der Afroamerikanerin Ava DuVernay angelehnt. Die Regisseurin schildert darin, wie junge Schwarze von Weißen als potenzielle Kriminelle wahrgenommen werden, obwohl sie unschuldig sind. Die Ausstellung, die am Rheinufer zu sehen ist, dreht den Spieß um und lädt dazu ein, die Sichtweisen der Afrikaner auf sich selbst zu umarmen: Aus dem "When they see us" (wie sie uns sehen) der Serie wird ein "When we see us" (wenn wir uns sehen).

Um Stereotypen zu beseitigen, stützten sich die afrikanischen Kuratoren auf den Alltag und die "Macht der Freude". Gemälde wie Boy with a Toy Plane (1938) von Aaron Douglas, The Reader (1939) von William H. Johnson und Gisting in the Kitchen (2018) von Joy Labinjo veranschaulichen die Schönheit, die dem Alltag eingeschrieben ist. In The Birthday Party (2021) von Esiri Erheriene-Essi wird gesungen, in Un mardi de Carnaval (1960) von Philomé Obin sind die Feierlichkeiten in vollem Gange und in Jazz Rhapsody (1982) von Romare Bearden gibt es viele musikalischen Rhythmen. Schwarze Körper werden auch auf intime und souveräne Weise dargestellt, wie in Le modèle noir (Das schwarze Modell, nach Félix Vallotton) von Romeo Mivekannin.

Japanische Drucke und Picasso

Die Reise geht weiter nach Asien, in Neubau des Kunstmuseums. Die Sonderausstellung "Made in Japan" zeigt eine Auswahl von Drucken von Hiroshige, Kunisada und Hokusai aus der renommierten Sammlung des Basler Kunstmuseums (bis zum 21. Juli). Auch Leuchtstoffröhren von Dan Flavin (1933-1996) sind hier versammelt (bis zum 18. August). Die ständige Sammlung, die durch eine weitere Sonderausstellung über das Kupferstichkabinett (bis zum 11. August) hervorgehoben wird, ist hochkarätig und reicht von den Alten Meistern (Holbein, Baldung Grien, Cranach, Rembrandt...) bis hin zu den Werken des 19. und 20. Jahrhunderts (Cézanne, Renoir, Gauguin, Van Gogh...). Es wird daran erinnert, dass ein einzigartiges Ensemble von Picasso im Museum zu sehen ist. Im Jahr 1967 hatte sich die Bevölkerung des Kantons mobilisiert, um zwei Gemälde des Kubisten zu erhalten; gerührt spendete dieser vier seiner Werke.

Made in Japan

Der Kabuki-Schauspieler Onoe Kikugorō V als Shibata Katsuie, Toyohara Kunichika, Künstler; Gusokuya Kahei, Verleger; Ōta Shōkichi, Formschneider, 1869 © Bilddaten gemeinfrei - Kunstmuseum Basel

Spaziergang mit zeitgenössischer Kunst

Das Cartoonmuseum, das sich in einem kleinen Haus im alten Stadtzentrum befindet, hat eine große Retrospektive des amerikanischen Künstlers Richard McGuire zusammengestellt. Das Spektrum reicht von Illustrationen für The New Yorker über Kinderbücher bis hin zu den Originalen seiner letzten Graphic Novel Here, die unter anderem mit einem Fauve d'or beim Comicfestival in Angoulême ausgezeichnet wurde.

In den gediegenen Vororten der badischen Grenzstadt Riehen veranstaltet die berühmte Beyeler-Stiftung für moderne und zeitgenössische Kunst zum ersten Mal eine umfassende experimentelle Präsentation im Museum und seinem Park. The lateness of the hour ist als "lebender Organismus" konzipiert, der sich dank der Beiträge von fast zwanzig internationalen Künstlern ständig weiterentwickelt und verändert (bis zum 11. August).

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