Pfalz - Mosel

Die rosaroten Altschlossfelsen, zwischen der Pfalz und der Mosel

Die Felswände des Altschlossfelsen erstrecken sich auf fast 1,5 Kilometern an der Grenze zwischen der Pfalz und der Mosel. Die farbigen Sandsteine ragen aus einem Wald hervor, in dem sich Spuren vergangener Epochen finden lassen.

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© Lezbroz

Er ist zwar nicht die überdimensionale Größe seines berühmten amerikanischen Cousins, doch dieser europäische Colorado ist trotzdem interessant. Die Wände der Altschlossfelsen säumen mit ihren farbigen Sandsteinen fast 1,5 Kilometer lang den deutschen Teil des Biosphärenreservats Nordvogesen-Pfalz. Zwischen den Wipfeln der Kiefern entführen die roten und rosafarbenen Klippen und Türme den Wanderer in eine traumhafte Landschaft.

Über 20 Meter hoch

Die Steintürme erreichen eine Höhe von 20 Metern. Der Sandstein entstand vor mehr als 250 Millionen Jahren, als die Region von einem warmen Meer bedeckt war. Die Oxidation des in dem Gestein enthaltenen Eisens verleiht den Schichten ihre vielfältigen Farben. Durch Regen ausgewaschen, durch Frost gespalten, bilden sich im Sandstein Löcher und Spalten, während manche hohe Felsblöcke mit den Bäumen Verstecken spielen. Um die ganze Vielfalt der Formen und Farben des Ortes zu genießen, empfiehlt sich ein Spaziergang am Morgen, wenn die Sonne die nach Südosten ausgerichteten Wände beleuchtet.

Mittelalterliche Ruinen

Mit einer Prise Lokalpatriotismus nennen die Franzosen diese geologische Formation, die nur wenige Schritte von der Grenze entfernt liegt, das "Colorado von Bitche", benannt nach der nächstgelegenen Stadt im Moseldepartement. Der lokale Name Altschlossfelsen verrät, dass hier einst eine Burg aus dem 12. Jahrhundert stand, von der heute fast keine Spuren mehr erhalten sind.

Römische Götter

Doch der Wald, der die Sandsteinfelsen umgibt, birgt noch weitaus ältere Spuren menschlicher Aktivität. Vom nahegelegenen Dorf Roppeviller führt ein mit Sandstein gepflasterter Weg in den Wald. Er ist ein Relikt einer römischen Salzstraße, die Metz mit dem Rhein verband. Etwas weiter trifft man auf drei Figuren, deren Konturen durch die Zeit verwischt wurden: Die Jagdgöttin Diana, der Kriegsgott Mars und der Waldgott Sylvanus wachen über den Eintritt in die Waldwelt. Der Legende nach soll diese Skulptur von einem dankbaren römischen Jäger in Auftrag gegeben worden sein. Ein Gefäß und Münzen aus der spätrömischen Zeit (Ende 3. bis 5. Jahrhundert) wurden in einer Felsspalte gefunden.

In den Fußstapfen von Bundeskanzler Kohl

Für eine grenzüberschreitende Wanderung kann man den Spuren des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl (1930-2017) folgen. Der Rheinländer, der diese Region schätzte, weihte 2002 einen nach ihm benannten Weg ein. Auf gut 10 Kilometern verbindet die Route das pfälzische Dorf Eppenbrunn mit Roppeviller und führt dabei über die Altschlossfelsen.


Informieren Sie sich über lokale Wanderungen beim Office de tourisme intercommunal du pays de Bitche.

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