Elsass - Baden-Württemberg

"Die Phantastische Bibliothek", eine Würth-Ausstellung in der Bücherwelt

Bis zum 6. April 2025 fantasiert das Museum Würth in Erstein eine Bibliothek, in der das Buch als Vorwand für grenzenlose kreative Variationen dient, als Echo auf die Unesco-Welthauptstadt des Buches Straßburg.

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Bibliothek(mit Meteoriten), Anselm Kieffer. © Pascal Bastien

Bis zum 6. April 2025 spielt das Würth Museum mit einer faszinierenden Ausstellung "Phantastische Bibliothek. Sammlung Würth und Leihgaben" darauf an, verschiedene Werke mit dem Thema "Buch" zu verknüpfen. Künstlerbücher, Buchobjekte, Skulpturen, Gemälde: Die Ausstellung schöpft aus den Sammlungen der Würth-Stiftung und des elsässischen Genetikers Jean-Louis Mandel.

 

Seiten aus Blei und Ton

„Unsere Idee war es, alles zusammenzuführen, was eine Bibliothek enthalten könnte. Nicht nur, was dem Buch nahekommt, sondern auch, was davon inspiriert ist. Wir haben auch versucht, eine Welt um jedes Buch herum zu schaffen, indem wir es mit anderen Werken desselben Künstlers in Verbindung bringen“, erklärt Estelle Zech, die Kuratorin des Würth Museums in Erstein.

Das Erdgeschoss des Museums beschäftigt sich mit dem Material und dem Schreibträger. Es beginnt direkt mit einer 11 Tonnen schweren Bleiskulptur des Deutschen Anselm Kieffer, die direkt den Titel der Ausstellung inspirierte. Die Grenzen zwischen künstlerischen Praktiken verschwimmen in der Fortsetzung der Terrakotten und des Denkens von Günter Grass: „Bin ich also Schriftsteller oder Zeichner?“, fragte sich der Nobelpreisträger. Sein Landsmann und Dichter Hans Magnus Enzensberger bietet mit Ricordi di Laura, einem sechseckigen Turm-Maschine, eine Mehrzahl an Antworten. Dieses Werk ermöglicht es, durch Drehen der Verse auf den Seiten des Kunstwerks unzählige Gedichtvarianten zu improvisieren.

Straßburger Verbindung

Das Obergeschoss des Museums, das im Stil von Bibliotheksregalen gestaltet ist, stellt Künstlerbücher aus. Diese Ausdrucksform, die in den 1960er Jahren insbesondere innerhalb der CoBrA-Bewegung (Kopenhagen-Brüssel-Amsterdam) entstand, bot den Künstlern die Möglichkeit, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und gleichzeitig eine kostengünstige Verbreitung zu ermöglichen. „Die Sammlungen von Künstlerbüchern des Straßburgers Jean-Louis Mandel, der sich stark für die CoBrA-Bewegung interessiert, und der Würth-Stiftung ergänzen sich gut. Das Museum stellt regelmäßig Bücher aus. Wir wollten die Gelegenheit der Veranstaltung Straßburg Weltbuchhauptstadt der UNESCO nutzen, um dieser exklusiven Thematik eine Ausstellung zu widmen“, erklärt Estelle Zech.

In der Abteilung für Künstlerbücher sind in Erstein unter anderem Werke von Andy Warhol, Herman de Vries oder die von der Schweizerin Sophie Taeuber-Arp und ihrem Ehemann, dem Straßburger Jean (Hans) Arp, gemeinsam erstellten Bücher zu sehen. Das Würth Museum vergisst auch das junge Publikum nicht, mit Zeichnungen eines weiteren berühmten Straßburgers, Tomi Ungerer.

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Pierre ALECHINSKY (*1927), Jouet.de.vagues, 1984 , Öl auf Leinwand. Sammlung Würth, Inv. 2113. © Adagp, Paris, 2024, ArchivSammlung Würth

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