Frankreich - Luxemburg

André Faber veröffentlicht „Monsieur l'Homme, Livre I“

André Faber, der Illustrator von Voisins-Nachbarn, ist auch Pressezeichner, Romanautor und Erfinder von Monsieur l'Homme. Dieser kaustische und poetische Held hat drei Jahrzehnte lang die französische und luxemburgische Printpresse geprägt. Der Verlag Correspondances startet eine Subskription, um "Monsieur L'homme, Livre I" zu veröffentlichen, das bis Ende des Jahres erscheinen soll.

Couverture
© André Faber

Du wolltest doch die Niagarafälle sehen? " - "Ja, aber nicht von dieser Seite!", stöhnt die junge Frau in dem Boot an der Seite von Monsieur L'Homme, als sie den Abgrund aus nächster Nähe sieht. "Nicht auf den Kopf, ich bin ein Intellektueller!“ protestiert der Held mit dem Hut, der von den Polizisten in die Enge getrieben wird. "Man sollte nicht alles glauben, was man uns nicht sagt", seufzt der Denker auf dem Cover von "Monsieur l'Homme, livre I". Das Buch wird noch Ende dieses Jahres im Correspondances-Verlag, dem Mutterhaus von Voisins-Nachbarn, erscheinen.

Jeder und niemand

Monsieur l'Homme ist kein Unbekannter: Seit seinen Anfängen in der französischen Zeitung „ Le Républicain Lorrain“ 1989 hat André Fabers Figur in kurzer Zeit die nationale und internationale Presse erobert. Seine Comic-Strips erschienen nicht nur in den französischen Zeitungen „Charente-Libre“, „Voix du Nord“ und „l'Humanité“, sondern auch in der libanesischen Tageszeitung „l'Orient/le Jour“, der Wochenzeitung „Courrier International“ und dem luxemburgischen Blatt „Le jeudi“, das jedoch im Jahr 2019 eingestellt wurde. Noch nie hatte dieser einsame Held allerdings ein ganzes Album zur Verfügung, um seine sentenziösen Aphorismen, seinen höhnischen Humanismus und seine rosarote Sentimentalität auszudrücken.

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© André Faber

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© Arnaud Hussenot

"Monsieur l'Homme ist gleichzeitig jeder und niemand. Er kann lustig oder streng sein, Teilhaber oder Zuschauer, zärtlich oder politisch. Zuerst war der dreiteilige Comic-Strip eher minimalistisch. In ‚Le Jeudi‘ hatte er dann aber mehr Platz, wodurch ich mich auch den Hintergründen zuwenden konnte. Aber am Ende wird eine Zeitung dann doch immer dazu benutzt, Schalen und Reste in der Küche aufzusammeln. Mit 96 Seiten allein für ihn wird man Monsieur l'Homme dagegen behalten“, meint André Faber.

Einfallsreichtum und Materie

Im Frühjahr 2020 nutzte der Autor den Corona-Lockdown, um die rund 2.000 Strips auszusortieren, die in seinen Schubladen schlummerten. Er bearbeitete sie und schaffte um Monsieur l'Homme herum eine Szenerie, die durch verblüffende Präzision und außergewöhnliche Farbwahl hervorsticht. Auf jeder Seite kreieren Schlösser oder Wolkenkratzer, Dschungel, Wüsten oder Herbstwälder eine schillernde Traumwelt. Monsieur l'Homme geht mit seiner filigranen Silhouette und seinem scharfen Blick spazieren. Zwar bringen einen die Zeichnungen zum Lachen, doch die schwarzen Silhouetten auf rotem Grund, die die Migranten in Not zeigen ("Soll man Migranten oder Einwanderer sagen?", fragt sich Monsieur l'Homme) oder die rissigen Landschaften einer heißen Wüste ("Was tun gegen die globale Erwärmung?" "Ein Logo entwerfen") sind gleichzeitig ein Schlag in die Magengrube.

Auch Voisins-Nachbarn konnte dem Charme des freien, unabhängigen Helden nicht widerstehen. Das Magazin ist sehr stolz auf die Illustrationen, die André Faber jede Woche für seine Website anfertigt. Daher entschied sich Correspondances, den Schritt einer Erstausgabe zu wagen. "Monsieur l'Homme, livre I" wird Ende Dezember erscheinen und seinen Lesern einen guten Start ins neue Jahr bieten. Die Subskription, die mit exklusiven Postkarten belohnt wird, lässt zweifellos noch weitere Strips aus den Kartons hervorholen. Denn Einfallsreichtum und Materie gibt es eindeutig genug. Vielen Dank an unsere Leser, die das Projekt unterstützen, ein Exemplar durch Subskription bestellen und die Infos weiterverbreiten.

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