Saarland - Lothringen

Zwei Stiftungen als Akteure der Inklusion

ID+Lorraine in Metz und die Asko Stiftung in Saarbrücken führen die Großzügigkeit von Mäzenen für Initiativen mit sozialer Dimension zusammen.

Fondations
© André Faber

In Metz veranstaltete die Stiftung ID+Lorraine, die im Oktober 2021 aus der Fusion zwischen der internen Stiftung der Universität Lothringen und dem Centre Hospitalier Régional Universitaire de Nancy hervorgehen wird, am 13. November im Zentrum für zeitgenössische Kunst Pompidou-Metz einen Galaabend, bei dem sie 23.000 Euro für studentische Sozialmaßnahmen sammeln und gleichzeitig die Verbindungen zwischen Mäzenen einerseits und Studierenden, Lehrkräften, Forschern oder Ärzten als Projektträgern andererseits stärken konnte.

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Vincent Quedot © ID+Lorraine

„An diesem Abend konnten 150 Gäste auf erfrischende Weise neue Facetten der Krankenhaus- und Universitätsforschung kennenlernen: Zehn Kandidaten stellten ihnen in jeweils 200 Sekunden ein Projekt vor, das die Aufmerksamkeit der Förderer auf sich ziehen könnte“, erklärt Vincent Queudot, Generaldirektor von ID+Lorraine.

Das Handbuch für Mäzene

Ein Dutzend Förderer, darunter Metz-Métropole, die das Centre Pompidou-Metz für diesen Anlass privatisiert hatte, wohnten einem Redewettbewerb zu sehr unterschiedlichen Themen bei. Zu den Initiativen, die gegeneinander antraten, gehörten die Begleitung von Jugendlichen, die Opfer von Mobbing wurden, ein solidarisches Kulturprogramm für prekäre Studenten, eine Methode zur Früherkennung von Prostatakrebs durch AI oder eine weniger invasive Technik zur Darmnaht. In einer Broschüre, die vor dem Abend verteilt wurde, war jedem Projekt ein QR-Code zugeordnet, der die Förderer zu einer Spendenseite weiterleitete.

 „Diese Spenden sind sowohl in Frankreich als auch in Luxemburg steuerfrei und umso wichtiger, da sie einen Multiplikatoreffekt auf die öffentlichen Zuschüsse haben“, betonte Vincent Queudot. ID+Lorraine sammelt durchschnittlich 2 Millionen Euro pro Jahr von 160 Unternehmen und 250 privaten Spendern. Die junge Stiftung hat so 70 Projekte unterstützt und baut täglich eine dauerhafte Gemeinschaft zwischen Förderern und Projektträgern auf.

Start Stiftung übernimmt die Schirmherrschaft für Flüchtlinge

In Saarbrücken fand am 14. November der 7. saarländische Tag der Stiftungen mit rund 100 Teilnehmern statt. Innenminister Reinhold Jost begrüßte in seiner Rede die Rolle der Stiftungen für den sozialen Zusammenhalt und den Erhalt der Demokratie. Der Tag bot den anwesenden Stiftungen auch die Gelegenheit, ihre Initiativen vorzustellen. Die Asko Stiftung, die 1990 in Saarbrücken gegründet wurde, fördert den europäischen und grenzüberschreitenden Zusammenhalt durch die Unterstützung von Projekten in den Bereichen Bildung, Forschung und nachhaltige Entwicklung.

2005 schloss sich die Asko-Stiftung mit der Hertie-Stiftung zusammen, um gemeinsam mit dem Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes das Projekt Start Saar ins Leben zu rufen. Dieses Programm, das auf Bundesebene von der Start Stiftung übernommen wurde, führt dazu, dass jede regionale Delegation jedes Jahr etwa zehn junge Migranten, häufig syrischer oder ukrainischer Herkunft, bei ihrer Integration in die deutsche Gesellschaft begleitet.

Siehe auch: Extremismus als Gefahr für die deutsch-französische Freundschaft

Positive Rückmeldungen

Im Saarland hat die Asko Stiftung in diesem Jahr sieben neue Stipendiaten aufgenommen, die drei Jahre lang begleitet werden. Sie werden an Ausbildungsworkshops teilnehmen, die in Düsseldorf oder Frankfurt organisiert werden. Große Unternehmen wie die Lufthansa, das Finanzinstitut BAIRD oder die Wirtschaftskanzlei Freshfields eröffnen ihnen neue berufliche Perspektiven oder bieten ihnen Praktika an.

MK

Meike Kartes © Asko Stiftung

„Indem wir unsere Jugendlichen zu diesen Veranstaltungen schicken, stellen wir sicher, dass sie auch in der Arbeitswelt begleitet werden, und zwar grenzüberschreitend, auf europäischer und internationaler Ebene. Auch die Unternehmen profitieren angesichts des Mangels an qualifizierten Arbeitskräften davon. Die Rückmeldungen sind von beiden Seiten positiv und motivieren uns, die Workshops im Saarland auszubauen“, so die Geschäftsführerin der ASKO Stiftung Meike Kartes.

Europa in der Schule

Die saarländische Stiftung fördert auch Projekte zum sozialen und demokratischen Zusammenhalt, um das bürgerschaftliche Engagement unter jungen Saarländern zu entwickeln. Die zweisprachigen Workshops „Europa in der Schule“ werden von sechs jungen Europabotschaftern, Gymnasiasten, die der Stiftung unterstellt sind, durchgeführt.

Diese Sensibilisierung findet in den Gymnasien und „lycées“ des Saar-Mosel-Raums statt, insbesondere im Lycée Henri Nominé in Sarreguemines und im Schengen-Lyzeum in Perl, Luxemburg.

Die Asko Stiftung verwaltet seit 2016 auch den Arno-Krause-Preis (1930-2018), den ehemaligen Vorsitzenden ihres Kuratoriums, der auch der Gründer der Europäischen Akademie Otzenhausen war.  Mit dieser Auszeichnung werden Studenten des Masterstudiengangs Europäisches und Internationales Recht des Europa-Instituts der Universität des Saarlandes für ihre Leistungen in internationalen Wettbewerben geehrt. Am 28. Oktober wurde der Arno-Krause-Preis an zwei Gruppen von je zehn Studenten des Europa-Instituts der Universität des Saarlandes verliehen, die am Vis Moot Court in Wien bzw. an der Simulation der europäischen Entscheidungsprozesse EuroSim in Brockport, USA, teilgenommen haben.

Siehe auch: Die Europäische Akademie Otzenhausen wird 70 Jahre alt und denkt immer noch groß

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